Das Stadion Matmut-Atlantique

Fußball-Europameisterschaft 2016 – Frankreich

Das Stadion Matmut-Atlantique

Das Stadion Matmut-Atlantique © ARR

In zehn Städten haben die Spiele der Fußball-Europameisterschaft in Frankreich stattgefunden und viele hofften davon profitieren zu können. Von Norden nach Süden: Lens, Lille, St. Denis, Paris, Lyon, St. Etienne, Bordeaux, Toulouse, Nizza und Marseille. Vier Stadien waren Neubauten: Lille, Nizza, Lyon und Bordeaux, und drei Modernisierungen: Marseille, Paris, Lens. Wobei das Stadium von Nizza mit 35 000 Besuchern die kleinste und das Stadium von St.Denis mit 81 000 die größte Kapazität hat. Zwischen 4 und 7 Spiele fanden pro Stadion statt. Strasbourg, Rennes, Nancy und Metz hatten sich aus finanzielle Gründen nicht beworben, oder Ihre Bewerbung zurückgezogen.

Nach dem Trubel der Europameisterschaft beginnt jetzt das alltägliche Leben der Stadien mit der Frage, ob es die Städte schaffen diese entsprechend auszulasten. In Deutschland lag die durchschnittliche Besucherzahl in der Bundesliga-Saison 2014/2015 bei 43.531 Zuschauern, wobei sie in Frankreich bei der Ligue 1 bei 22 362 Zuschauern lag. Fast die Hälfte. Daher müssen sich die Stadionbetreiber etwas einfallen lassen.

Die neuen Stadien sind generell multifunktional geplant, um verschiedene Sportarten, Konzerten und anderen Events aufnehmen können. Denn die Fußballspiele allein reichen nicht. Auch haben einige Städte durch den Neubau der Stadien, jetzt zwei. Wie Bordeaux mit dem alten Stadion Chaban-Delmas mit 33 000 Plätzen und dem neuen Stadion Matmut-Atlantique von Herzog & de Meuron mit 42 115 Plätzen. Was doch recht viel erscheint für eine Metropole von 750 000 Einwohnern.

Pläne gibt es das Stadion Chaban-Delmas im Rahmen eines größeren Programmes auf 25 000 Plätze rückzubauen. Doch dafür hat die Stadt Bordeaux nach den 183 Millionen Baukosten plus 6 Millionen Unterhalt pro Jahr für das neue Stadium jetzt kein Geld mehr. Die städtischen Kassen müssen sich erstmal wieder füllen.

Autor: Christian Horn leitet das Architektur und Planungsbüro rethink

Text veröffentlicht in der Zeitschrift Der Architekt, N° 4/2016

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