Hôtel Lambert, Paris – Frankreich

Chopin's Polonaise, ein Ball im Hôtel Lambert in Paris

Chopin’s Polonaise, ein Ball im Hôtel Lambert in Paris, 1859 © Teofil Kwiatkowski

Das Hôtel Lambert auf der Ile Saint-Louis im Zentrum von Paris, erbaut zwischen 1640 bis 1644 vom Architekten Louis Le Vau, zählt zu den schönsten Hôtels Particuliers der Pariser Innenstadt. Es ist als Baudenkmal eingetragen und spielte eine wichtige Rolle in der polnischen Emigration des 19. Jahrhunderts (siehe Abb: Chopin’s Polonaise. Ball im Hôtel Lambert, Teofil Kwiatkowski, 1849-1860 National Museum Poznań, Polen). In 2007 wurde das Hôtel Lambert für 80 Millionen Euros von der Familie des Emir von Katar gekauft, der es restaurieren und modernisiern möchte.
Vorgesehen waren jedoch Modernisierung, die nicht ohne Konsequenzen für die bestehende Bausubstanz bleiben konnten. Überraschenderweise erteilte die ehemaligen Kulturministerin, Christine Albanel, eine erste Baugenehmigung Ende 2008, gegen diese die Kommission des alten Paris und der Bürgermeister Protest einlegten. Bertrand Delanoë konnte als Bürgermeister die sich im Aussenraum befindeten Baumassnahmen rechtlich blockieren. Ob die Handelsbeziehung Frankreichs mit dem Königreich Katar bei der Entscheidung Albanels eine Rolle spielten, bleibt dahingestellt.
In den darauffolgenden Verhandlungen wurden die Baumassnahmen von einer Denkmalschutzkommission durchgesehen, in einigen Bereichen reduziert und Christine Albanel konnte im Juni die zweite Baugenehmigung erteilen. Nun hat sich der polnische Botschafter mit einem Brief an den neuen Kulturminister Frédéric Mitterrand gewendet, um die Besorgnis Polens gegenüber den Baumassnahmen auszudrücken. Diese sollen den ursprüglichen Zustand des Gebäudes vom 17. Jh. wiederherstellen und somit die Spuren der polnischen Periode des 19. Jh. rückbauen.

Autor: Christian Horn leitet das Architektur und Planungsbüro rethink

Texte veröffentlicht in der Zeitschrift Der Architekt, N° 5/2009

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