Nemausus, Kulturerbe des 20. Jahrhunderts – Frankreich

Nemausus in Nimes von Jean Nouvel

Nemausus in Nimes von Jean Nouvel © Olivier Boissière

Nach der Cité radieuse von Le Corbusier (Marseille, 1952) oder dem Terminal 1 Charles de Gaulle von Paul Andreau (Ile-de-France, 1974) ist am 24 März 2009 ‘Nemausus’ von Jean Nouvel und Jean-Marc Ibos (Nîmes, 1988) als Kulturerbe des 20. Jahrhunderts ausgezeichnet worden. Die seit 2001 von dem französischen Kulturministerium vergebene Kennzeichnung soll der Öffentlichkeit die bemerkenswerten Bauwerke des 20. Jahrhunderts näherbringen. (http://patrimoine-xx.culture.gouv.fr)
Jean Nouvel hatte das Wohngebäude Nemausus in Nimes (Südfrankreich) mit dem Ziel entworfen, den Wohnraum qualitatif und quantitatif zu maximieren, den Bewohnern Licht, Raum und Luft zu bieten und sich nicht der Tendenz zur Verringerung der Wohnflächen im sozialen Wohnungsbau anzuschliessen.  Die zwei parallelen, lang gestrecken Gebäude sind als einfache Betonkonstruktionen alle 5m von einer Trennwand aufgeteilt und sonst frei von tragenden Elementen. Die aussenliegenden Teppen und Laubengänge ermöglichen fast den gesammten Innenraum für die Wohnungen zu nutzen. Jean Nouvel setzte in diesem Projekt den Raum mit der Ästhetik gleich: « Eine schöne Wohnung ist eine große Wohnung », sagt er, und ging die Wette ein bei gleichen Kosten größer zu bauen.
Durch den Einsatz industrieller Bauelemente und verschiedener Einsparungen konnte er seine Wette gewinnen. Neben der Grosszügigkeit bezüglich der Wohnfläche, wurden jedoch den Mieter untersagt die Sichtbetonwände zu streichen oder sonst Einfluss auf das Erscheinungsbild zu nehmen. Das Gebäude sollte nicht verändert werden.

Autor: Christian Horn leitet das Architektur und Planungsbüro rethink

Texte veröffentlicht in der Zeitschrift Der Architekt,  N° 2/2009

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