Sommerloch – Frankreich

Das Lièvre d’Or Viertel in Dreux

Das Lièvre d’Or Viertel in Dreux, 2005 © Anru

Es ist ruhig in der Pariser Architekturszene. Der Jahresbeginn 2009 ist von keinen besonderen Aktivitäten geprägt.
Natürlich gibt es die Ankündigungen der Regierung für unterschiedliche Konjunkturprogramme für die verschiedene Wirtschaftsbereiche und die Vorschläge der Opposition für alternative Konjunkturprogramme, wobei bei dem Bau und besonders dem Wohnungsbau eine grosse Aufmerksamkeit zukommen soll. Natürlich gibt es auch Aktualitäten, wie die Bekanntgabe der 66 französichen Natura 2000 Gebiete, die Eröffung der Konzerthalle von Jean Nouvel in Kopenhagen und der lokale Konflikt zwischen dem Pariser Bürgemeister Bertrand Delanoë und der Kulturministerin Christine Albanel um den Umbau des Hotel Lambert auf der Ile de St Louis für den Emir von Katar. Doch so richtig aktuel ist das alles nicht und die allgemeine Stimmung sieht eher nach Abwarten aus. Man fühlt sich wie in einem vorgezogenen Sommerloch.
Die französischen Architekturbüros halten überwiegend ihre Mitarbeiter und arbeiten weiter an den laufenden Projekten, doch angestellt wird kaum noch und wer geht wird nicht mehr ersetzt. Dabei sind verschiedene Massnahmen im der Vorbereitung und die Finanzen der staatlichen Organisationen, wie der ANRU und ANAH zur Renovierung des Wohnungsbaubestandes, welche vor einen Jahr noch verkleinert werden sollten, werden wieder bereitwillig aufgefüllt. Doch bis diese in Gang kommen, dauert es sicher noch ein paar Monate und die grösseren Büro arbeiten sowieso viel mit Projekten im Ausland.

Autor: Christian Horn leitet das Architektur und Planungsbüro rethink

Texte veröffentlicht in der Zeitschrift Der Architekt, N° 1/2009

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