Abriss eines Wohngebäudes in Bagneux

Der Bauschutt des Grand Paris Express – Frankreich

Abriss eines Wohngebäudes in Bagneux

Abriss eines Wohngebäudes in Bagneux @ Société du Grand Paris

43 Millionen Tonnen Bauschutt: Eine Zahl bezüglich des Grand Paris Express, die Sorgen macht. Bis 2030 werden die Baustellen der zukünftigen Untergrundbahn eine beträchtliche Menge von Erde und Bauschutt erzeugen. Eine Steigerung von 10 bis 20% der jedes Jahr erzeugten Menge in der Region Ile-de-France.

Was soll mit diesem Berg von Bauschutt geschehen ? Die Société du Grand Paris (SGP), welche für die Planung und den Bau des Grand Paris Express gegründet wurde, hat sich verpflichtet 70% davon zu wieder zu verwerten. Eine Wiederverwertung als Baumaterial für die Herstellung von Lehm, Zement, Gips, Beton (Sand), Ziegel … und als Füllmaterial in Steinbrüchen, Bauprojekten. Zum Beispiel werden 500.000 m3 Bauschutt der Linie 16 benutzt, um einen naheliegenden ehemaligen Steinbruch in Chelles und Montfermeil zu füllen und in einen städtischen Park umzugestalten.

Für den Transport privilegiert die SGP kurze Transportwege und Alternativen zur Straße. Dafür werden fünf Logistik Plattformen entlang der Wasserwege und eine Eisenbahnplattform zum Sortieren und Transport des Bauschutts errichtet. Ein wichtiges Thema ist dessen Rückverfolgbarkeit. Verschiedenen Methoden sind entwickelt worden um mit Präzision die Herkunft, Qualität und Eigenschaften des Bauschutts zu markieren. Doch ideal wäre eine Möglichkeit diese Eigenschaften direkt am Ende der Tunnelbohrmaschine zu charakterisieren, anstatt erst auf den Logistik Plattformen.

Um weiter Ideen zu sammeln hatte die SGP bis zum 12 Dezember zur Einreichung von Projekten in drei Kategorien aufgerufen: Die Rückverfolgbarkeit und Charakterisierung, die Behandlung und Wiederverwertung und der Transport des Bauschutts. Das Potential ist groß, den die Region Ile-de-France importiert 45 % seiner Baumaterialien und verwertet bis heute nur einen kleinen Teil des Bauschutts wieder.

Autor: Christian Horn leitet das Architektur und Planungsbüro Rethink in Paris, Frankreich

Text veröffentlicht in der Zeitschrift Der Architekt, N° 6/2016

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