Das Canopée der Hallen in Paris

Le Canopée Paris – Frankreich

Das Canopée der Hallen in Paris

Das Canopée der Hallen in Paris © Christian Horn 2016

Grossprojekte haben immer ihre eigene Dynamik. Dem konnte auch der Umbau der Hallen im Zentrum von Paris nicht entkommen. 12 Jahre nach der Ausschreibung des Wettbewerbs für die Neugestaltung des Gesamtkomplexes ist die Überdachung des Forum des Halles – Le Canopée – eröffnet worden. Ein etwas voreilige Eröffnung umgeben von Baustelleneinrichtungen und Bauzäunen.

Der erste Wettbewerb von 2004 wurde von dem Büro Seura gewonnen. Bei dem zweiten Wettbewerb von 2007 bezüglich der oberirdischen Bauten gewann der Entwurf von Patrick Berger et Jacques Anziutti. Bei dem gesamten Projekt hat sich der anfängliche Kostenrahmen von 250 Millionen Euros (2006) auf 918 Millionen in 2016 erhöht, davon 216 Millionen alleine für das Canopée. Dabei kommen dessen 7 000 Tonnen verbauten Stahl den 7500 Tonnen des Eiffelturms näher.

Das Canopée der Hallen in Paris

Das Canopée der Hallen in Paris © Christian Horn 2016

Die Hallen von Paris sind ein Kombination einer unterirdischen Metro und RER Station mit täglich 750 000 Benutzern, eines Einkaufszentrums von 43 000 m2, welches mit der Neugestaltung um 6300m2 erweitert wurde, und verschiedenen Kultur- und Sporteinrichtungen. Durch die RER Linien mit der Metropole von Paris verbunden, bilden die Hallen das zentrale Eingangstore der Stadt Paris.

Nach dem Abriss der historischen Hallen von Victor Baltard ab 1971 und den Abriss der Pavillons von Jean Willerval ab 2010, bilden jetzt die Stahl-Glasstrukturen des Canopée das oberirdische Erscheinungsbild der Hallen. Die Stahlträger sind nicht mehr so filigran wie in den Wettbewerbsbilder und an dem gelben Anstrich scheiden sich die Geister, doch sollte man noch ein paar Monate warten, bis die Parkanlagen fertiggestellt sind und sich die Baustelleneinrichtungen zurückgezogen haben. Denn schließlich ist des Canopée mit der Bourse de Commerce und dem Garten Nelson-Mandela Teil eines städtebaulichen Ensembles.

Autor: Christian Horn leitet das Architektur und Planungsbüro rethink

Text veröffentlicht in der Zeitschrift Der Architekt, N° 3/2016

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