Le Grand Pari(s) – Frankreich

Die Métropole Douce des Teams LIN

Die Métropole Douce des Teams LIN, 2009 © Team LIN

Nicolas Sarkozy, der französische Präsident, hatte es sich nicht nehmen lassen am 29. April persönlich die Austellung « Le Grand Pari(s) » in der Cité de l’architecture et du patrimoine in Paris zu eröffnen. In der Tradition der französischen Präsidenten, die sich jeweils mit einem bestimmten Bauobjekt verewigen, wie Jacques Chirac vor ein paar Jahren mit dem Museum Quai Branly, hat sich Nicolas Sarkozy die Neustrukturierung des Grossraumes Paris vorgenommen.
Zehn interdisziplinäre Teams aus Stadtplanern, Architekten, Geografen und Künstlern, bestückt von den bekannten französischen Büros von Yves Lion, Jean Nouvel, Christian de Portzamparc und Antoine Grumbach, aber auch vier europäische Büros, wie LIN aus Berlin, hatten ein halbes Jahr Zeit sich Gedanken über die Metropole des 21. Jahrhunderts (nach dem Kyoto-Protokoll) zu machen. Die Ergebnisse sind noch bis 22. November in der Cité de l’architecture et du patrimoine zu sehen und sicher einen Besuch wert.
Auch wenn es sicherlich Debatten über die Beweggründe und die Ergebnisse der Studien gibt, so liegt ihr grösster Erfolg darin, dass neben der Architektur plötzlich auch die Stadtplanung in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird – und in den Cafes über die Zukunft der Metropole Paris diskutiert wird. Es bleibt zu hoffen, dass sich das Interesse, wir oft in der Architektur geschehen, nicht nur auf die grossen Projekte beschränkt, sondern auch die Augen für alltäglichen Situationen öffnet.

Autor: Christian Horn leitet das Architektur und Planungsbüro rethink

Texte veröffentlicht in der Zeitschrift Der Architekt,  N° 3/2009

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