Pedestrian Priority Street in Paris

Klimakonferenz Paris – Frankreich

Pedestrian Priority Street in Paris, France © Christian Horn 2014

Pedestrian Priority Street, F-Paris © Christian Horn 2014

Anfang Dezember wird ein Teil der Welt nach Paris schauen. Dort wird vom 30. November bis 11. Dezember 2015 die internationale Klimakonferenz (COP 21) stattfinden. Eigentlich ein wichtiger Termin, da bei dieser Konferenz ein neues, rechtlich bindendes und ab 2020 gültiges Klimaabkommen unterzeichnet werden soll.

Das 1997 ausgehandelte Kyoto-Protokoll lief 2012 aus. Nach erfolglosen Versuchen ein Folgeabkommen zu beschließen, einigte man sich bei der Klimakonferenz in Katar 2012 als Minimalkonsens auf eine Verlängerung des Kyoto-Protokolls (Kyoto II) bis 2020. Ziel einer Post-Kyoto Regelung, wäre es die globale Erwärmung bis zum Jahre 2100 unter 2°C zu halten. Ein Scheitern der Pariser Klimakonferenz könnte das Fehlen eines international gültigen Klimaabkommen nach 2020 zur Folge haben.

Bei der COP21 will Frankreich einen besonderen Platz für die Beteiligung der Zivilgesellschaft schaffen. Regelmäßige Treffen mit Vertretern der NGO, Unternehmen, Gewerkschaften… sollen bis zur Konferenz organisiert werden. Die Regionen und ihre lokalen Vertreter werden ebenfalls verstärkt in die Diskussion mit einbezogen. Während der Konferenz wird ein offen zugänglicher Bereich am Konferenzort, Le Bourget, errichtet und der Grand Palais steht für Ausstellungen und Seminare im Zentrum von Paris zur Verfügung.

Dem Präsidenten François Holland käme ein Erfolg der Klimakonferenz als eine temporäre Ablenkung von den Problemen Frankreichs und als Beweis einer umweltfreundlichen Politik recht. 2014 war mit 1,2 °C über den Normalen das durchschnittlich wärmste Jahr in Frankreich seit 114 Jahren. Gleichzeitig haben aber die Proteste verschiedener Interessengruppen wegen wirtschaftlichen Schwierigkeiten einige umweltfreundliche Maßnahmen, wie eine Umweltsteuer auf Lastwagen, gekippt.

Autor: Christian Horn leitet das Architektur und Planungsbüro rethink

Texte veröffentlicht in der Zeitschrift Der Architekt, N° 1/2015

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